Erster Aufzug, zweite Szene

Erster Aufzug, zweite Szene

Der Aufzug ist die nächste große Baustelle. Ohne ihn ist es unmöglich, das Tochterboot wieder an Bord zu holen. Ich befürchte allerdings, dass es auch mit ihm unmöglich ist, denn der Aufzug hat sich zu einem Konglomerat von Unbekannten und Unwägbarkeiten entwickelt, die mir ein bißchen Sorgen machen.

Immerhin habe ich von Robert einen selbstentwickelten Bausatz für die Kielrollen bekommen. Damit dürfte, das haben auch erste Versuche ergeben, das Absetzen des Tochterbootes kein allzugroßes Problem darstellen. Grundsätzlich flutscht die Steppke rein aus gravitationstechnischen Gründen fröhlich aus ihrer Mulde. Aber auch hier liegt das Problem eher im Aufzug. Denn der muss einerseits die STEPPKE beim Aufnehmen sicher einklinken als auch zum richtigen Zeitpunkt loslassen. Was nützt die flutschigste Rollenlaufbahn, wenn der Aufzug das Boot voller Ingrimm festhält?

Und da geht’s schon los: Das Ausklinken ist derart vorgesehen, dass der Aufzugsschlitten gegen eine Schräge fährt, die das Oberteil hinten hochdrückt und damit vorne die (noch gar nicht vorhandenen) Gegenstücke an der STEPPKE freigibt, sodass die Schwerkraft ihren üblichen Gang gehen kann.

Das sind also die zwei Enden des Aufzuges: Unten muss die Gabel sich herunterneigen, um das Beiboot im richtigen Moment zu fangen. Oben soll sie es halten, bis der Befehl zum Absetzen kommt. Dann ist auch wieder eine tiefe Verbeugung angesagt.

Die ganze Bombastik wird mit einem Seil bewegt, das wichtigste Teil ist aber die Feder, die dafür sorgt, dass die Gabel stets mit ausreichender Kraft nach oben gegen den Rumpf der STEPPKE gedrückt wird, sodaß sie sicher an Bord kommt.

Genau die Feder funktionierte bei meinem Aufzugsschlitten eigentlich nicht.

Zu locker in der Führung (zwei Löcher in der Grundplatte…) klappte sie ein ums andere Mal einfach flach nach unten. Wenn man sie aber in der “federnden” Stellung festlegen wollte, schaute sie zu weit aus der Schlittengrundplatte heraus und sorgte dafür, dass der Schlitten sicher an den Rollenträgern hängenblieb… Nun kann man das ja mit dem Hersteller des Aufzuges nicht mehr ausdiskutieren, da der Mann ja nicht mehr ist.

Also musste eine neue Idee her. Schließlich habe ich vorsichtig links und rechts in die Gabelhalter ein Loch gebohrt (was mich eine ganze Handvoll billiger LIDL-Minibohrer gekostet hat… eine Tischbohrmaschine muss her…) und eine ziemlich abgefahren geformte Feder aus Federstahldraht gebogen, die nun über der Grundplatte sitzt und bei ersten Versuchen tatsächlich funktioniert hat, ohne den Lauf des Schlittens zu hemmen. Ganz gerade ist sie nicht, aber das ist der Schlitten selbst auch nicht.

Jetzt wird es spannend, denn ich bin ebensowenig von der Seilantriebstechnik des ganzen Mechanismus überzeugt.

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