Wieder: Aufbau
Nachdem der STEPPKE ja praktisch fertig ist, liegt der Fokus für die letzten vier Wochen der Saison wieder bei der BERLIN. Nachdem ich den Aufbau komplett weiß lackiert habe, ist sorgfältiges Abkleben für die leuchtroten Partien des Aufbaues gefragt. Das nimmt eine ganze Weile in Anspruch und am Ende verschiebe ich die Lackiererei auf den folgenden Tag.
Seitlich am Aufbau habe ich die unglaublich langen Schlitze geschlossen, an denen die viel zu langen Namensschilder befestigt werden sollen. Interessanterweise sind diese Schilder aber einfache, flache, aus einer Polystyrolplatte CNC-gefräste Platten, die nichts auf der Rückseite haben, was in diesen Schlitz eingreifen könnte.
Hier mal ein Vergleich des Bausatzschildes mit dem selbst per 3D-Drucker erzeugten Exemplar, das am Ende zum Einsatz kommt. Und wieder einmal zeigt sich die leichte Verwirrung des Bausatzes: Ganz offensichtlich ist das eigentlich die ERNST MEIER-HEDDE, aber irgendwie ist man in letzter Sekunde dann doch auf die BERLIN umgeschwenkt. Das beiliegende Dach-Callsign ist nämlich auch von der MEIER-HEDDE, für die BERLIN liegt keins bei…
Die Schlitze habe ich nicht perfekt zugespachtelt, weil sich nachher rausgestellt hat, dass sie auch von dem kurzen Schild zum großen Teil abgedeckt werden.
Am nächsten Tag fasse ich mir dann ein Herz und die Airbrush und gebe dem Aufbau eine ordentliche Portion Leuchtrot. Dabei muss ich sagen: Ich bin ein großer Fan von Elita-Farben, habe aber – weil’s schneller geht ohne Airbrush-Geputze – für das Reinweiß doch zu Acryllack aus der Spraydose gegriffen. Der ist grundsätzlich sehr gut, deckt wie Sau und verläuft gut. Er wird vom Lösungsmittel der Elita-Farbe angegriffen, was grundsätzlich nicht ganz falsch ist, wenn man behutsam vorgeht, weil es dadurch ordentlich “Grip” zwischen den Farbschichten gibt. Aber manchmal gibt es auch merkwürdige Effekte wie den, dass sich plötzlich manche Kanten keine Farbe annehmen und – ganz toll – auch der gespachtelte Sinnlos-Schlitz präsentiert sich plötzlich auf einer Seite als Riß im roten Feld. Gottseidank ergibt eine rasche Überprüfung, dass dieser Riß zu 95% vom Schild abgedeckt wird, der Rest wird nachgetupft.
Getupft deswegen, weil eine Eigenschaft der Elita-Farben Fluch und Segen zugleich ist. Man kann die Farben selbst wenn sie eingedickt oder eingetrocknet sind, problemlos mit dem Verdünner wieder anlösen. Das ist super, weil dadurch die Farbe praktisch unbegrenzt haltbar ist. Leider löst sich die Farbe aber natürlich auch dann, wenn man andere Farbe darüber appliziert. Beim Lackieren mit der Airbrush ist das ok, da blättert nix ab und wenn man dünne Schichten sprüht und immer kurz ablüften lässt dazwischen, alles supi.
Wenn man aber mal hurtig mit dem Pinsel eine Ecke nachlackieren will, muss man aufpassen. Denn das Lösungsmittel aus der obendrüber aufgetragenen Farbschicht beginnt gemeinerweise die Farbschicht darunter wieder aufzuweichen und das kann zu unschönen und ungewollten Mischungen führen. Da ist also Fingerspitzengefühl gefragt. Ich pinsele Elita-Farben eher nicht so gerne, zum Sprühen sind sie wirklich super.
Aber nun – tadaa! – das Ergebnis. Ok, hie und da muss im Detail noch ein bißchen nachgearbeitet werden, aber es sieht doch ganz ok aus. Es ist “vorbildähnlich”, ich bin zufrieden.
Das Bild ist aber schon einen Schritt weiter, da sind schon ein paar silberne Anbauteile und vor allem die Fensterrahmen montiert. Da ich über kurz oder lang zumindest eine angedeutete Brückeneinrichtung machen möchte, werde ich klare Fenster einsetzen. Wobei ich überlege, ob man die Fenster nicht auch als Streifen dahintersetzen kann. Egal wie, ich habe die Kanten der Fensteröffnungen vor dem Einsetzen der Rahmen schonmal schwarz ausgelegt, sodaß ein “Gummidichtungseffekt” entsteht, eventuell.
Ach ja: Inzwischen weiß ich auch, dass die Positionslampen-Podeste in mehrfacher Hinsicht falsch sind. Auch hier zeigt sich, dass der Baukasten eben nicht die BERLIN, sondern die HEDDE darstellt, denn diese Podeste finden sich in dieser Form nur an der HEDDE. Und sie sind außen weiß, was sich mit etwas Lack ja noch beheben lässt. Aber jetzt sind sie montiert und das wird nicht die einzige Abweichung sein und bleiben. Vorbildähnlich, eben.