Was für ein Ruder.

Was für ein Ruder.

Nach wie vor glaube ich bei der Anleitung für den Rudereinbau daran, dass Teile der Zeichnungen ungeprüft von einem anderen Schiff übernommen wurden. Es ist grundsätzlich unmöglich, die Ruder wie in der Zeichnung angegeben einzubauen. Es geht einfach nicht. Da ist kein Platz. Physisch unmöglich.

Dann kommt auch noch dazu, dass die beiden fertig abgelängt gelieferten Ruderkoker ungleich lang sind, also ist Nachbearbeiten gefragt. Ich drucke noch zwei Füße zum Drumherumkleben, um die Sache besser dicht und stabiler zu bekommen.

Also andersherum. Sogar dermaßen andersherum, dass wegen der Schräge der Tochterbootwanne die Verbindungsstange zwischen den Rudern nochmal doppelt gekröpft werden muss, um unter dem tiefsten Punkt der Wanne durchzupassen. Auch müssen die Ruderachsen gekürzt werden, am Ende bin ich satte 2 Stunden mit den Rudern beschäftigt. Rein, raus, nachmessen, absägen, Gestänge biegen, Gestänge nochmal etwas flacher biegen, weil es jetzt auf dem Rumpfboden schleift. Dann erster Einbauversuch, aber aus Platzgründen (warum auch sonst…) müssen die Klemmen nach unten zeigen, was natürlich eine Erreichbarkeit der Madenschrauben nahezu verunmöglicht. Am Ende baue ich das komplett zusammengefügte Gestänge ein und hoffe, dass alles passt. Das tut es erstaunlicherweise. Die Feinjustage nehme ich bei noch nicht ganz festgezogenen Klemmschrauben vor, wobei dieselben zu lang sind (die aufgesteckten Federringe sind nutzlos) und sich ebenfalls nur in bestimmter Position anziehen lassen.

Die einzelnen Teile der Ruder sind von ordentlicher Qualität, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass man sie völlig anders einbauen muss, als in der Anleitung vorgesehen – dadurch hält sich auch die Beweglichkeit der Ruder in Grenzen, es wird gerade eben ein (hoffentlich) brauchbarer Ruderweg möglich. Der Fahrtest wird es weisen.

Ach ja: Fahrtest. Nach Einbau der Ruder und der neuen Stevenrohre mit völlig neu konstruierten und gedruckten, kugelgelagerten Stützlagern geht es ohne Aufbauten in die Wanne, um die Dichtigkeit zu überprüfen und den Antrieb – auch des Bugstrahlers – zu testen. Ergebnis: Mit dem nagelneuen 3S-Lipo hat die BERLIN ordentlich Bums, man muss sie schon gut festhalten, wenn man “die Hebel auf den Tisch legt”. An Kraft scheitert es nicht. Mit der Herrlichkeit ist es noch so eine Sache. Sie liegt stabil und nicht zu tief im Wasser (viel Gewicht kommt jetzt auch nicht mehr dazu) aber sie ist sichtbar buglastig, was sich erst nach Verschieben des Akkus an den weitestmöglich hinteren Punkt ändert, ganz weg ist es noch nicht. Da ist also schon noch Trimmung angesagt. Das Beiboot und der Aufzug kommen noch dazu, auch fehlt noch die Heckklappe, aber wahrscheinlich muss da noch etwas Gewicht in den “Bürzel”, um das Ganze in die Waage zu bekommen. Am Ende des Tests findet sich auch eine gottseidank sehr geringe Menge Wasser im Rumpf, also ist auch noch einmal Lecksuche angesagt.

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