Langsame Fahrt, aber voraus.
Die letzte Zeit war geprägt von vielen anderen Verpflichtungen, sodaß der Kreuzer ein bißchen “hinten runtergefallen” ist. Aber das Leben ist halt kein Ponyhof.
Das Leben ist ein furchtbar anstrengendes Kasperletheater.
Es gibt zum Beispiel Fallen, in die man mit derartiger Blödheit tappt, dass man sich selbst nachher wundert. So habe ich tatsächlich voller naiver Plauderlaune in einem der Minenfelder des Internets, die man aber gemeinhin verharmlosend als “Forum” euphemisiert, eine zugegeben aus Unwissen und mathematischem Unvermögen vollkommen falsche Zahl in den Raum gestellt, was sofort den unvermeidlichen Forumsguru zum Umschalten in den Lehrermodus getriggert hat.
Immerhin: Ich habe mich für einen unangenehmen Augenblick wieder wirklich jung gefühlt, wie damals mit 15 bei meinem unangenehmen Matheleherer. Uah. Erst später war ein anderer Forumskollege dann so nett, mir meinen Irrtum und die korrekten Umstände fern der Anmutung schlechter Pädagogik auf Augenhöhe zu erklären, ohne mich wie einen dummen Pennäler dastehen zu lassen – wobei ich natürlich vorher derartig voll in die Rolle reingesprungen war, als wäre es 1985.
Das sind so die Momente, wo man eigentlich alles zusammenpacken und an den Meistbietenden verkaufen möchte. Aber dann besinnt man sich doch, ärgert sich kurz, dass man sich hat schon so halb ins Bockshorn jagen lassen; dann beschließt man das nächste Mal deutlich souveräner zu reagieren (was man dann aber wieder nicht tun wird).
Nein, nicht auf dieses Weise. Ich dilettiere hier schon in so vielen Fachgebieten, da lasse ich dieses eine eben ab jetzt konsequent aus. No more numbers. Und gemäß dem alten Motto “Kopf hoch und Arsch in den Sattel” (ich übernehme keinerlei Verantwortung für den Link) habe ich mich erst recht wieder in die Arbeit an den Relingteilen und des “Radarständers” vor dem eigentichen Mast begeben.
Mit unvermutetem Erfolg.
Bei der Reling hat sogar das relativ komplizierte Seitenteil neben dem Aufbau fast auf Anhieb gepasst, hier mal ein Bild von der ersten Anprobe des zweiten Prototypen.
Während ich die Relingteile mit dem FDM-Drucker aus PETG gedruckt habe, versuchte ich für den Radartisch mal mein Glück mit dem Resindrucker. Das ist eigentlich ein zweischneidiges Schwert für feines “Gestänge”. Einerseits wird das Ganze qualitativ deutlich besser als mit FDM, andererseits ist Resin oft arg spröde und gerade feine Stangen, Stäbe und Ausleger brechen hurtig ab. Ich habe aber (zufällig) ein “ABS-like”-Resin gefunden, das seinem Namen alle Ehre macht und Drucke ermöglicht, die fein und am Ende doch immer noch so flexibel sind, dass man sie erstaunlich weit biegen kann, bis sie brechen. Kannte ich von Resin bisher eher nicht. Aber ich bin ja auch hier kein Spezialist, sondern nur ein Hobbyanwender.
Lange Rede, da der Bauraum des Resindruckers recht begrenzt ist, kommt er für die Reling nicht in Frage. Aber der Radarmast passte komplett rein. Das hat mir eine Menge Arbeit erspart.
Nota bene: Das Ding ist, genau wie der Mast, auf dem Bild nur mal “grob in die Befestigungslöcher gesteckt” und muß natürlich noch entgratet, lackiert, ausgerichtet und ordentlich verklebt werden.
Vorsichtshalber werde ich es vor dem weißen Decklack erstmal mit einem UV-Schutz vorlackieren, nicht dass es im Laufe der Zeit doch noch versprödifiziert (oder wie das heißt).
Auch die ganzen Lampenplattformen für den Mast habe ich sowohl mit Resin als auch mit FDM gedruckt, beides ist brauchbar, wobei die Resinteile natürlich etwas schönere Oberflächen haben.